Ein Fußgänger fährt mit einem Rollstuhlnutzer durch die Stadt. Foto von Sebastian Philipp

Minoritenplatz barrierefrei

Wortwörtlich ein schwieriges Pflaster ist der Minoritenplatz für Personen, die im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen unterwegs sind. Nun werden barrierefreie Wege geschaffen. Am 30. September wurde mit den Umbauarbeiten gestartet.

Möchte man den Minoritenplatz überqueren oder den Aufzug benutzen, der zur U-Bahn-Station Herrengasse führt, muss man über Pflasterstein gehen. Der holprige Bodenbelag stellt für gehbehinderte Personen eine starke Belastung dar. Auch wenn man Kinder im Kinderwagen über den Platz schieben möchte, wird das Pflaster zur Herausforderung.

Am Minoritenplatz werden barrierefreie Wege geschaffen. Lokalaugenschein durch Politik und Verwaltung.

v. l. n. r.: Mitarbeiter der Baustelle, Gemeinderat Nikolaus Kunrath, Thomas Keller (Leiter MA 28 – Straßenverwaltung und -bau), Maria Grundner (Mobilitätsagentur, Expertin für Barrierefreiheit), Markus Figl (Bezirksvorsteher, 1. Bezirk), Birgit Hebein (Vizebürgermeisterin), Alexander Hirschenhausen (Bezirksrat, 1. Bezirk), Martin Ladstätter (BIZEPS), Petra Jens (FußgängerInnenbeauftragte). Foto: Christian Fürthner

Birgit Hebein, Vizebürgermeisterin der Stadt Wien: „Wien nimmt Barrierefreiheit für alle sehr ernst. Die Stadt gehört uns allen und soll auch von allen – insbesondere auch von älteren und mobilitätseingeschränkten Personen – so gut wie möglich genutzt werden können. Am Minoritenplatz werden nun gute Bedingungen für alle geschaffen.“

Seit Jahren hat sich der Verein BIZEPS für einen besser zugänglichen Weg über den Minoritenplatz eingesetzt.

Martin Ladstätter, Obmann von BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben begrüßt die Umgestaltung: „Es ist uns wichtig, dass die Stadt und ihre großartigen Straßen und Plätze barrierefrei nutzbar werden. Die Umgestaltung des Minoritenplatz wurde von uns jahrelang mit Nachdruck gefordert und es freut uns, dass dieser wichtige Platz nun berollbar wird. Wichtig ist dabei auch, dass damit auch der einzige Aufzug zur U3 Station Herrengasse barrierefrei zugänglich wird.“

Lokalaugenschein bei der Baustelle am Minoritenplatz. BIZEPS Obmann Martin Ladstätter, Expertin für Barrierefreiheit der Mobilitätsagentur Maria Grundner und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein.

Umgestaltung bereits gestartet
Ende Juli hat der Finanzausschuss im 1. Bezirk beschlossen, den Minoritenplatz im Sinne der Barrierefreiheit umzugestalten.

„Zwischen Schauflergasse und Leopold-Figl-Gasse entsteht ein 1,5 Meter breiter Weg aus Natursteinplatten entlang der Hausfassaden. Dadurch wird der Lift für Menschen mit Kinderwagen und Rollstuhl leichter erreichbar“, beschreibt Thomas Keller, Dienststellenleiter der Stadt Wien – Straßenverwaltung und Straßenbau, die Umgestaltung.

Petra Jens, Fußverkehrsbeauftragte hat sich gemeinsam mit BIZEPS für die Umgestaltung eingesetzt: „Es ist höchste Zeit, diesen Platz mit barrierefreien Wegen auszustatten. Wo, wenn nicht dort, wo es mehrere Ministerien und öffentliche Einrichtungen gibt? Ich freue mich, dass die Mobilitätsagentur den entscheidenden Anstoß gegeben hat, hier endlich zu einer Lösung zu finden. Jetzt kann eine prominente Lücke im barrierefreien Wegenetz geschlossen werden.“

2 Kommentare

Kornelia Götzinger sagte am 06.11.2019, 13:36:
Gott sei Dank ist nach Jahren wenigstens dieses Projekt durchgegangen. Als Rollstuhlfahrerin kenne ich natürlich noch einige Baustellen, die für Rollstuhlfahrer/Radfahrer/Kinderwägen geändert gehörten, ua der Weg am Donaukanal rund um den Angelo Soliman-Weg. Dort ist das Kopfsteinpflaster 800 m lang eine Katastrophe.
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ulrike markum sagte am 06.11.2019, 17:20:
Hurra, endlich, danke Bitte generell keine Rumpelstrecken mehr genehmigen! Wenn glattgeschliffene Steine zu teuer, bitte simplen Asphalt verwenden.
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