Stadt Wien öffnet Straßenzüge für FußgängerInnen

Um den Abstand von einem Meter auch im dicht bebauten Gebiet wahren zu können und so das Ansteckungsrisiko weiter zu minimieren, öffnete die Stadt Wien ab 11. April mehrere Straßenzüge. Mehr als zehn temporäre Begegnungszonen und 20 weitere Straßen werden für Fußgängerinnen und Fußgänger freigegeben. Die temporären Begegnungszonen wird es auch im Mai und (vorraussichtlich) Juni geben.

Die temporären Begegnungszonen starten in der Landstraße, Josefstadt, Ottakring und Währing, im Laufe der Woche kommen sechs weitere in der Leopoldstadt, Wieden, Margareten, Neubau und Favoriten dazu. Am 23. April folgen weitere. Durch die Änderung der StVo auf Bundesebene wurde es außerdem möglich, 20 Straßen auf denen bereits ein Fahrverbot verordnet ist für Fußgängerinnen und Fußgänger freizugeben.

Temporäre Begegnungszonen

Insbesondere im dicht verbauten Gebiet, wo viele Menschen wohnen, keine Parks in der Nähe und die Gehsteige schmal sind, ist es wichtig, dass die Straßen für die Menschen geöffnet werden. Damit wird Platz geschaffen für sicheres Zu-Fuß-Gehen mit Abstand. Nach diesen Kriterien wurden die Straßenzüge auch ausgesucht: Besonders schmale Gehsteige, ein hohe Bevölkerungsdichte und keine Parks oder Grünflächen in direkter Umgebung. Zusätzlich werden zwanzig Straßen, auf denen bereits ein Fahrverbot verordnet ist, für FußgängerInnen freigegeben.

Die temporären Begegnungszonen und FußgeherInnen-Straßen sind im wien.gv.at-Stadtplan eingetragen

 

Folgende Straßenzüge werden ab Samstag, 11.4., zu temporären Begegnungszonen:

3. Bezirk, Rechte Bahngasse

8. Bezirk, Florianigasse von 2er-Linie bis Skodagasse

16. Bezirk, Hasnerstraße komplett ausgenommen von Teilstück von Huttengasse bis Paltaufgasse (U3 Unterführung)

18. Bezirk, Schopenhauerstraße

2. Bezirk , Alliiertenstraße und Pazmanitengasse

4./5. Bezirk, Kettenbrückengasse, Große Neugasse, Schaumburgergasse von Wiedner Hauptstraße bis Waltergasse, Waltergasse und Graf Starhemberg-Gasse von Waltergasse bis Südtiroler Platz

7. Bezirk, Kandlgasse und Hermanngasse von Westbahnstraße bis Kandlgasse

10. Bezirk, Fernkorngasse von Raxstraße bis Quellenstraße und von Pernerstorfergasse bis Hasengasse

Ab 23.4. kommen diese temporären Begegnungszonen dazu:

4. Bezirk, Schaumburgergasse von Waltergasse bis Rainergasse (Erweiterung der bisherigen temporären Begegnungszone)

7. Bezirk, Zollergasse von Mariahilfer Straße bis Lindengasse;

7. Bezirk, Hermanngasse von Ahornergasse  bis Westbahnstraße, Ahornergasse (Erweiterung der bisherigen temporären Begegnungszone)

9. Bezirk, Sobieskigasse von Sechsschimmelgasse bis Währinger Gürtel

14., 15. Bezirk, Meiselstraße von Reinlgasse bis Johnstraße

17. Bezirk, Kalvarienberggasse von Hernalser Hauptstraße (Elterleinplatz) bis Antonigasse

 

Was gilt in der Begegnungszone?

In den temporären Begegnungszone, Fußgängerzone und Wohnstraße ist das Gehen auf der Fahrbahn erlaubt –  immer unter Berücksichtigung des Mindestabstandes von einem Meter zu anderen. Auch das Radfahren mit maximal Tempo 20 km/h ist erlaubt. Gleichzeitig ist die Durchfahrt für Fahrzeuge, die Einbahnstraßen oder private und öffentliche Garagen erreichen müssen, mit einem Tempo von 20 km/h gestattet. Parken ist auf den markierten Flächen weiterhin erlaubt.

Auf diesen Straßen dürfen die Fußgängerinnen und Füßgänger die Fahrbahn beim Gehen benutzen.
Zusätzlich werden diese zwanzig Straßen, auf denen bereits ein Fahrverbot verordnet ist, für FußgängerInnen freigegeben:

1. Bezirk, Habsburgergasse

2. Bezirk, Nordportalstraße von Max-Koppe-Gasse bis Ausstellungsstraße

3. Bezirk, Stella-Klein-Löw-Weg

13. Bezirk, Weidlichgasse von Maxingstraße bis Wattmanngasse

13. Bezirk, Woinovichgasse

16. Bezirk, Gallitzinstraße von Hertlgasse bis Vogeltenngasse

16. Bezirk, Vogeltenngasse

16. Bezirk, Schmedesweg

17. Bezirk, Anton-Haidl-Gasse

17. Bezirk, Schaukalstraße

17. Bezirk, Artariastraße

17. Bezirk, Scherlandgasse

17. Bezirk, Naaffgasse ab dem Fahrverbotsbereich nach dem Sonnenbadweg

18. Bezirk, Utopiaweg ab Schafberggasse bis Josef-Redl-Gasse

19. Bezirk, Bellevuestraße ab Windhabergasse und einschließlich der unbenannten Verkehrsfläche bis Kaasgrabengasse

19. Bezirk, Grinzinger Steig ab Langackergasse bis Hornigweg

19. Bezirk, Strehlgasse ab Starkfriedgasse bis Krottenbachstraße

21. Bezirk, Pfarrer-Matz-Gasse von Dr. Skala-Straße bis Josef-Flandorfer-Straße

23. Bezirk, Willergasse von Kaltenleutgebner Straße bis Ketzergasse

8 Kommentare

Benno Schmieder sagte am 09.04.2020, 14:47:
Ich freue mich sehr! Auch für die beteiligten Bezirke und vor allem für die dort wohnhaften Menschen! Ich bedaure sehr, dass Meidling von diesen fußgängerfreundlichen Maßnahmen ausgenommen ist. Ich wohne hier schon länger und das Fahrrad Fahren ist hier auch kein Genuss. Nicht mal Abstellplätze werden vom Bezirk genehmigt.
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R.Winkler sagte am 12.04.2020, 20:20:
Jede Straße für Fußgänger und jede Begegnungszone sind riesen Erfolge für die Menschen! Ich finde auch sehr schade, dass hier im 20.Bezirk gar nix passiert. z.B. Treustraße/Romanogasse, NMS und Volksschule, mehrere Kindergärten, hier gibt es am unteren Teil der Schule zwar Schwellen, aber nach oben und von der Romanog. in die Treustr. gibt es nicht einmal einer 30 Beschränkung! Hier queren unzählige Kinder die Straßen. Kindertaxis sind die Hölle. Wenn dann die Schule wieder richtig losgeht, gute Nacht!
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Robert Thaler sagte am 11.04.2020, 22:12:
Einfach ein grosses Bravo für diese Super Initiative!
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Klaus Heyne sagte am 18.04.2020, 19:37:
Das ist grundsätzlich eine gute Idee, leider nur punktuell wirksam und viel zu wenig. Es macht den Eindruck, als wären das Alibi-Aktionen, (wir machen ja was). Ich habe an Frau Brigitte Hebein, verantwortlich unter anderem für den Verkehr in Wien, eine Mitteilung geschickt, dass mir aufgefallen ist, dass es für Fußgänger wegen der langen Wartezeiten und zu kurzen Querungszeiten an Lichtsignalanlagen oft unmöglich ist, den vorgeschriebenen Abstand von einem Meter einzuhalten. Vorgeschlagen habe ich u.a., die Ampelzykluszeiten zu halbieren, bzw. die Ampeln wegen des geringeren Verkehrsaufkommens abzuschalten und damit Fußgängern generell den Vorrang zu geben. Die Antwort war wirklich niederschmetternd: Ersteres ist aus Kostengründen nicht möglich; gegen zweiten Vorschlag wurde die Verkehrssicherheit angeführt. Mir ist erstens nicht klar, dass die Sicherheit der Bürger nur auf Verkehrssicherheit beruht, wenn sich durch unterlassene Maßnahmen die Infektionsgefahr potentiell erhöht. Halbiert Ampelzyklen bedeuten halbe Größe der Fußgängeransammlungen und damit eine Viertelung der Infektionsgefahr. Bei den Verantwortlichen für den Wiener Verkehr ist noch nicht angekommen, dass Corona gefährlich ist, mindestens so gefährlich wie Autofahrer. In den vergangenen Jahren wurden zudem keine Kosten gescheut, den Kfz-Verkehr durch Verlängerung der Ampelzyklen von überflüssig auf noch überflüssiger zu pushen. Wiener atmen dadurch überwiegend Abgase. Auch wenn die Maßnahmen Geld kosten: Angesichts der langen Zeit, mit der wir nach den Prognosen noch mit Corona leben müssen, lohnte sich das enorm. Es würde auch total gut zum Regierungsprogramm und den bisherigen Lippenbekenntnissen der wiener Stadtregierung passen, den Fußgängerverkehr attraktiver zu machen.
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Alexandra sagte am 22.04.2020, 19:01:
Prinzipiell find ich die Idee super. Jedoch sind im 17. die Straßen Begegnungszonen geworden, in denen sowieso schon wenig Verkehr ist. Da fände ich andere Straßen sinnvoller z.B. Braungasse oder Alszeile. So gesehen finde ich nicht, dass es einen Mehrwert hat.
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Maria Klotz sagte am 01.05.2020, 14:24:
Also wir wohnen neben der Kettenbrückengasse und das einzige, was sich zu vorher geändert hat,sind die Schilder. Der Gehsteig ist hier breiter,als bei vielen Nebenstraßen und somit kann man gut ausweichen. Gefährlicher sind die Fahrradfahrer, die gegen die Einbahn fahren dürfen und laut klingeln , wenn man die Straße überqueren will ,da bremst kein "Raser " freiwillig.... manche dürften da von einem Tempolimit noch nichts mitbekommen haben......Wer sucht eigentlich die Straßen aus?
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René sagte am 03.05.2020, 10:24:
Es fehlt das Gesamtkonzept für eine menschengerechte Stadt. Dauerparker in tempoären Begegnungszonen oder Zustände mit parkenden Autos bis fast bis an die Hauswande (siehe Hasnerstraße) schreien gerade nach Veränderung. Da sind Elemente von Maßnahmen aus Städten wie Paris, Kopenhagen, Amsterdam, ... in Wien aufzugreifen und umzusetzen. Leider gibt es in Wien auch keine temporären Radstreifen wie in Berlin. Mal schauen, ob Paris jetzt Dauerhaft entlang von U-Bahnen dem MIV-Spuren für den Ausbau des Radverkehrs wegnimmt.
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Stella sagte am 03.05.2020, 11:57:
Prinzipiell tolle Idee! Leider muss ich aber beobachten, dass bei der neuen Fußgängerzone Schopenhauerstraße die Autos nach wie vor zu schnell durchrasen. Vermutlich gehen deshalb auch die meisten Menschen weiterhin lieber auf dem Gehsteig. Es wirkt leider so, dass bei einigen Autofahrern einfach das nötige Bewusstsein fehlt, dass sie mit ihrer Raserei andere Menschen stören und potentiell in Gefahr bringen. Generell werden ja in Österreich Gescheindigkeitsüberschreitungen kaum geahndet. Ich befürchte, dass man dieses Problem aktuell nur durch strengere Kontrollen in den Griff bekommen kann.
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