Zu-Fuß-Gehen im Fokus: Der erste Österreichische Fußverkehrsgipfel

Flanieren, Spazieren, Strawanzen, Bummeln oder Schlurfen – manchmal einfach aber einfach auch nur Zu-Fuß-Gehen! Die einfachste Fortbewegungsmethode der Welt war die letzte Woche voll im Fokus. Denn der erste Österreichische Fußverkehrsgipfel fand von 23. bis 24. September in Graz statt. Zwei Tage voller Austausch, Vorträgen, Exkursionen und anderen Programmhighlights. Die gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums auf verschiedene Verkehrsmittel stellt Gemeinden und Städte vor Herausforderungen. Gerade deshalb wird das Zu-Fuß-Gehen als sicherer, klimafreundlicher und generationenübergreifend relevanter Verkehrsträger zunehmend in die lokale Verkehrsplanung integriert.

Petra Jens, Wien’s Fußverkehrsbeauftragte, hielt einen sehr spannenden und inspirierende Keynote über ihre Rolle und Aufgaben sowie ein interessantes Gespräch mit Renate Platzer, der Fußverkehrsbeauftragten der Stadt Graz.

Was tun Sie eigentlich, Frau Fußgängerbeauftragte?
Ich bewerbe das Zu-Fuß-Gehen und bemühe mich um schönere und sicherere Fußwege in Wien. Oft erzähle ich meinem Gegenüber, dass das Zu-Fuß-Gehen die Basis unserer Mobilität ist. Ohne Gehen kämen wir weder zum Fahrrad, noch zum Zug. Warum also nicht auch für das Zu-Fuß-Gehen bessere Bedingungen schaffen? Meist wendet sich das Gespräch nach einer Weile. Ich bekomme eine lange Wunschliste mit auf den Weg, wo überall der Gehsteig breiter, die Ampel flotter und die Straße begrünter werden sollte. Wie gut, dass ich nicht allein bin! Auf dem ersten österreichischen Fußverkehrsgipfel in Graz trafen sich heuer hunderte meiner Profession. Sie alle haben ein Ziel: Mehr Raum schaffen für das Zu-Fuß-Gehen – in unseren Köpfen und auf unseren Straßen.

Maria Grundner, Expertin für Barrierefreiheit, leitete das Panel „Öffentlicher Raum für alle – Barrierefreiheit und Inklusion“ und erläuterte dazu auch aktuelle Beispiele und Maßnahmen aus Wien.

Bei der Preisverleihung wurden Projekte ausgezeichnet, die von punktuellen Gehsteigerrichtungen bis hin zu umfassenden Neugestaltungen zentraler Plätze reichen. Für Wien wurde hierbei „Liesing – 23. Wiener Gemeindebezirk (u. a. Masterplan Gehen)“ geehrt.

Der Österreichische Fußverkehrsgipfel ist ein Veranstaltungs-Highlight im Rahmen von Österreich zu Fuß, der neuen Initiative des Bundes zur Förderung des Zu-Fuß-Gehens. Der Fußverkehrsgipfel dient dem Wissensaustausch und unterstützt die Umsetzung des „Masterplan Gehen 2030“, des strategischen Rahmens zum österreichweiten Ausbau des Fußverkehrs. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie wir das Zu-Fuß-Gehen für alle Menschen in Österreich attraktiver und sicherer machen können, wie wir Synergien zwischen dem Zu-Fuß-Gehen in Freizeit und Alltag bestmöglich nutzen und die Fußverkehrsplanung zum Vorteil aller gestalten können.

Am 23.9.2025 fand die Verleihung des Fußverkehrs-Awards von klimaaktiv mobil in Graz statt. Im Bild: In Vertretung für den 23. Wiener Gemeindebezirk Petra Jens (Wiener Fußverkehrsbeauftragte) und Astrid Klimmer-Pölleritzer (MA 18 - Stadtenwicklung und Stadtplanung), gemeinsam mit Sektionsleiterin Cornelia Breuß (BMIMI) und Stephanie Schwer (Österreichischer Städtebund)

v.l.n.r.: Stephanie Schwer (Österreichischer Städtebund), in Vertretung für den 23. Wiener Gemeindebezirk: Astrid Klimmer-Pölleritzer (MA 18 – Stadtenwicklung und Stadtplanung) und Petra Jens (Wiener Fußverkehrsbeauftragte), Cornelia Breuß (Sektionsleiterin – BMIMI)