Skizze Äußere Mariahilfer Straße

Konzept für klimafitte Äußere Mariahilfer Straße präsentiert

Mit ihrem Verlauf vom Gürtel bis zur Schloßallee bildet die Äußere Mariahilfer Straße ein Herzstück des 15. Bezirks und ist zugleich eine wichtige Verbindung in die Innenstadt. Nun wird „das Dornröschen aufgeweckt“: die Äußeren Mariahilfer Straße soll umfassend umgestaltet werden. Konkret heißt das: es wird ein attraktives, modernes und klimafittes Umfeld für Anwohner*innen, Fußgänger*innen, Radler*innen, Wirtschaftstreibende und Gastronom*innen geschaffen. Heute, am 8.11.2023, präsentierten Stadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht ein erstes Umgestaltungskonzept – auf Basis der Ergebnisse einer Bürger:innen-Befragung.

Mehr als 2.500 Anrainer:innen, Wirtschaftstreibende und interessierte Bürger:innen brachten bei der Grätzl-Befragung ihre Anliegen ein. Die Ergebnisse zeigen klare Prioritäten: Mehr Begrünung, mehr Sicherheit fürs Radfahren und Zu-Fuß-Gehen sowie weniger Lärm und Abgase. Diese Wünsche wurden – unter Berücksichtigung der Gegebenheiten vor Ort – in ein Erstkonzept gegossen.

Bürger:innen wünschen sich mehr Grün, mehr Verkehrssicherheit, weniger Lärm und Abgase

Im Zuge der Bürger:innen-Befragung wurde ein beeindruckendes Feedback gesammelt: Insgesamt 2.515 Teilnehmer:innen, davon 2.043 Online-Teilnahmen und 472 Antwort-Karten, brachten ihre Anliegen deutlich zum Ausdruck:

  • 96 % der Bürger*innen wünschen sich mehr Begrünung und Schatten
  • 90 % legen besonders Wert auf attraktivere Öffis
  • 90 % sagen, dass Radfahren durch die Neugestaltung sicherer werden soll und ebenso viele fordern mehr Sicherheit für Kinder
  • 91 % sprechen sich für bessere Luft durch weniger Abgase aus
  • 87 % halten weniger Autoverkehr für sehr oder ziemlich wichtig
  • Gleichzeitig erachten 87 % mehr Stellplätze für Autos im öffentlichen Raum für gar nicht oder wenig wichtig.

Mit 62 % der Teilnehmenden wohnt die Mehrheit der Befragten im 15. Bezirk, 49 % sogar direkt im Grätzl, die restlichen 38% in anderen Bezirken Wiens.

Was die 2.515 Teilnehmer:innen der Bürger:innen-Befragung im Detail gesagt haben, können Sie auf „Mitgestalten. Die Beteiligungsplattform der Stadt Wien“ nachlesen: Wir gehen’s an: Eine moderne, attraktive Äußere Mariahilfer Straße

Begrünung, baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg und breitere Gehsteige

Skizze Umgestaltung Äußere Mariahilferstraße

Skizze Umgestaltung Äußere Mariahilfer Straße. November 2023 © Stadt Wien, Illustration: Dialog Plus, Claudia Marschall, Foto: Mobilitätsagentur, Christian Fürthner

Die Wünsche der Menschen aus dem Grätzl sind ein klares Mandat für ein zukunftsfittes Konzept, das nun in die detaillierte Planung geht. Radfahrer:innen können sich auf einen neuen, baulich getrennten Zweirichtungsradweg freuen. Bislang gibt es lediglich einen wenig attraktiven Mehrzweckstreifen auf der Fahrbahn, der keinesfalls den Ansprüchen einer modernen Radinfrastruktur entspricht. Breitere Gehsteige laden künftig zum Flanieren ein, mehr Bäume und Begrünung sorgen für höhere Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig wird garantiert, dass öffentliche Verkehrsmittel ungehindert fahren können, sprich, sich die Gleise nicht mit Autos teilen müssen.

Um all Wünsche aus der Befragung zu erfüllen, muss der KFZ-Durchzugsverkehr reduziert werden. Aus all den Überlegungen hat sich eine Einbahnführung stadtauswärts als beste Lösung herauskristallisiert. Die neue Äußere Mariahilfer Straße umfasst künftig stadtauswärts einen Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr, einen eigenen Gleiskörper der Straßenbahnlinien 52 und 60 und auf stadteinwärtiger Seite einen modernen, breiten Zwei-Richtungs-Radweg.

Skizze 2 Umgestaltung Äußere Mariahilferstraße

Skizze Umgestaltung Äußere Mariahilfer Straße. November 2023 © Stadt Wien, Illustration: Dialog Plus, Claudia Marschall, Foto: Mobilitätsagentur, Christian Fürthner

Verkehrsberuhigung

Eine Einbahnführung ist aus verkehrstechnischer Sicht die einzige Möglichkeit, um den Straßenraum künftig fair zu verteilen und klimafit zu gestalten. Für die Einbahnführung stadtauswärts gibt es funktionale Gründe:

  • Die Erschließung der Grätzl auf der Seite des Westbahnhofs (nördlich der Äußeren Mariahilfer Straße) ist weiterhin reibungslos möglich.
  • Die Schaffung breiterer Gehsteige auf der Südseite, wo es viele Engstellen gibt, ist möglich. Auf dieser Straßenseite ist auch der Zugang zum Schwendermarkt – hier könnte künftig zusätzlicher Platz für Begrünung und Aufenthaltsbereiche zur Verfügung stehen.
  • Wohngrätzl südlich der Mariahilfer Straße profitieren ebenfalls von der Einbahnführung und damit einhergehender Verkehrsberuhigung. So können KFZ-Lenker*innen etwa den „Abschneider“ zum Gürtel über die Clementinengasse nicht mehr nehmen.
Pressekonferenz zur Äußeren Mariahilfer Straße mit Martin Blum, Ulli Sima, Dietmar Baurecht und Andreas Käfer

Pressekonferenz zur Äußeren Mariahilfer Straße mit Martin Blum, Ulli Sima, Dietmar Baurecht und Andreas Käfer (Foto: PID/Christian Fürthner)

So geht’s weiter mit der klimafitten Äußeren Mariahilfer Straße

Mit dem Erstkonzept auf Basis der Bürger:innenanliegen sind die Eckpfeiler für die Neugestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße gesetzt. Im nächsten Schritt erfolgt nun die Detailplanung durch das Expert:innen-Team bis zum Frühjahr 2024. Die Ergebnisse werden anschließend präsentiert.

Dietmar Baurecht, Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus wird speziell Sprechstunden zur Umgestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße anbieten. Dort können Detailwünsche deponieren werden.

Die Neugestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße wird mit der notwendigen Erneuerung der Wasserrohre im nächsten Jahr verknüpft, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Es werden somit – wie im modernen Baustellenmanagement üblich – Synergien genutzt. Der Bau kann voraussichtlich im Sommer 2024 starten, gebaut wird dann in mehreren Abschnitten bzw. Etappen.