Besucher des Urban Village am Rathausplatz staunen über die größte Wienkarte aller Zeiten. Foto von Christian Fuerthner

Österreicher vermeiden durch zu Fuß gehen mehr als 500.000 Tonnen CO2 pro Jahr

Die eigenen Beine sind ein wichtiges Verkehrsmittel – und Gehen ist aktiver Klimaschutz. Im Schnitt werden in Österreich an einem Tag rund 4,1 Millionen Alltagswege zu Fuß zurückgelegt. Die Österreicherinnen und Österreicher gehen dabei in Summe rund 5,8 Millionen Kilometer, das entspricht der Distanz von 137.000 Marathons. Nicht inkludiert sind dabei Spazierengehen, Wandern oder Laufen. Dadurch, dass die Österreicherinnen und Österreicher Alltagswege zu Fuß gehen statt mit dem Auto zu fahren, vermeiden sie pro Jahr rund 530.000 Tonnen CO2. Das zeigt eine aktuelle Analyse des VCÖ.

„Gehen ist die kostengünstigste, gesündeste und sozialste Mobilitätsart. Gleichzeitig ist Gehen auch aktiver Klimaschutz. Um die Ziele der Klimastrategie zu erreichen, ist es auch wichtig, dass in Österreich viel mehr zu Fuß gegangen wird“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Das Potenzial ist sehr groß: Jede 10. Autofahrt in Österreich ist kürzer als die durchschnittliche Gehdistanz, die bei 1,4 Kilometer liegt.

Planung und Infrastruktur beeinflussen, wie viel gegangen wird

Österreichweit liegt der Anteil zu Fuß zurückgelegter Wege bei rund 18 Prozent. In Wien liegt er mit 28 Prozent deutlich über dem Durchschnitt.

Im Jahr 1995 lag der Durchschnitt in Österreich noch bei etwa 27 Prozent.  „Der Rückgang liegt nicht daran, dass die Österreicher Bewegungsmuffel geworden sind, sondern an den geschaffenen Siedlungs- und Verkehrsstrukturen. Wenn Supermärkte auf der Grünen Wiese außerhalb des Ortskerns gebaut werden, dann können Einkäufe nicht mehr zu Fuß erledigt werden“, erläutert VCÖ-Experte Gansterer.

Mit der Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung sowie einer fußgängerfreundlichen Verkehrsplanung können Gemeinden und Städte den Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege  erhöhen. Verkehrsberuhigung und ein dichtes Netz an ausreichend breiten Gehwegen machen es der Bevölkerung leichter, Alltagswege zu Fuß zu gehen. Wichtig ist zudem, dass Bahnhöfe und Haltestellen des Öffentlichen Verkehrs gut zu Fuß erreichbar sind.