27.
Sep
2019

Wien Unbekannt? Tour am UNHCR Langen Tag der Flucht und 4. Macondofest

16:30

Eine Tour durch den 11. Bezirk zum 4. kulinarischen, musikalischen, vergnügten Macondofest.

Viele WienerInnen wissen gar nicht, dass es ein Flüchtlingsdorf gibt, das seit 1956 ein Teil von Simmering ist. Ursprünglich wurde Macondo für ungarische Geflüchtete, die nach dem Volksaufstand das Land verlassen mussten, eingerichtet. Danach bot es u.a. ChilenInnen, die vor Pinochet fliehen mussten, bosnischen Kriegsflüchtlingen und heute SyrerInnen ein neues Zuhause. Früher eine Kaserne, besteht das Areal zu einem guten Teil aus kleinen grünen Gärten. Unter den Gebäuden befindet sich leider auch ein Abschiebezentrum. Trotzdem funktioniert die kleine Gesellschaft gut: aus groß und klein, alt eingesessen und neu dazugekommen bildet sich ein harmonischer Mikrokosmos.

Wir wollen den Bezirk, in dem Ex-Kanzler Kern aufgewachsen ist und der als einziger von der FPÖ regiert wird, von seinen schönsten Seiten kennenlernen: Zentralfriedhof, Schloss Neugebäude, florierende Flüchtlingsgemeinschaft. Rechte und populistische Politik schürt Ängste. Wir, mit allen Interessierten, lassen uns dagegen davon inspirieren, was dabei herauskommt, wenn die Menschen einstiger Fluchtbewegungen zur Ruhe kommen, und freuen uns auf neue Bekanntschaften!

An einem (hoffentlich) warmen Septembertag – Anlass ist der UNHCR Langen Tag der Flucht –, treffen wir uns am atmosphärischen Zentralfriedhof und spazieren Richtung Macondo. Das Dorf ist übrigens nach einem abgelegenen Ort für Verstoßene in „100 Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Marquez benannt.