Happy Birthday, Wiener Weltkulturerbe!

Über den Welterbe-Status von Wien wurde in den letzten Jahren häufiger diskutiert. Aber wissen Sie eigentlich, seit wann die Wiener City diesen Welterbe-Status trägt? Und wissen Sie auch, was er genau umfasst? Wir verraten es Ihnen.

Runder Geburtstag

Seit 16. Dezember 2001 trägt das historische Stadtzentrum Wiens das Welterbe-Label. Auch wenn die offizielle Urkundenverleihung durch den Welterbe-Direktor der UNESCO knapp zwei Jahre später war, feiern wir dieses Jahr einen runden Geburtstag. Denn in der Liste der Weltkulturerbestätten findet sich das Wiener Stadtzentrum bereits seit zwanzig Jahren.

Beim Kulturerbe wurde der „Outstanding Universal Value“ des historischen Stadtzentrums als zentral festgehalten. Dazu zählen Gebäude aus diversen Epochen – vom Mittelalter über Barock bis zur Gründerzeit. Auch die öffentlichen Plätze, Straßenräume und Parks sind ein zentrales Element. Also all das, was jede und jeder bei einem Rundgang in der Innenstadt sehen kann.

Im Wiener Stadtpark, im Hintergrund das Strauß-Denkmal

Im Wiener Stadtpark

Zu diesen Werten zählt auch die unverwechselbare Stadtsilhouette für den maximalen Wiedererkennungswert der Stadt. Damit einher geht auch die Diskussion rund um die Umstaltung am Heumarkt, die Wien auf die rote Liste der Welterbestätten gebracht hat. Das Heumarkt-Areal liegt direkt neben der schützenswerten Kernzone. Sowohl in dieser inneren Kernzone als auch drum herum sind Erneuerungen möglich – schließlich ist Wien eine lebendige Stadt und kein starres Museum.

Kern mit Puffer rundherum

3,7 km2 ist die Welterbe-Kernzone in der Wiener City groß. Sie umfasst die gesamte Innenstadt inklusive Ringstraße. Außerhalb des Rings zählen das Museumquartier in Wien-Neubau, die Karlskirche auf der Wieden sowie in Wien-Landstraße der Bereich mit Schloss Belvedere, Palais Schwarzenberg und Salesianerinnenkloster dazu. Das sind rund 1.600 Objekte, die sich am besten zu Fuß entdecken lassen.

MUMOK im Museumsquartier

MUMOK im Museumsquartier

Rund um diese Kernzone liegt die sogenannte Pufferzone, die sich im glacisnahen Bereich über den Alsergrund, die Josefstadt, Neubau, Mariahilf, die Wieden und die Landstraße zieht. In dieser Pufferzone sind zum Beispiel der Sünnhof im 3. Bezirk oder die Viktor-Matejka-Stiege im 6. Bezirk. Aber auch die Gründerzeitbauten in der Alserbachstraße oder der Prinz-Eugen-Straße gehören dazu. Hier finden sich nochmals knapp 3.000 Objekte, die sich bei Spaziergängen am besten erkunden lassen. Auch unsere Grätzl-Rallyes in diesen Bezirken führen durch die Pufferzone. Probieren Sie doch einen dieser Entdeckungsrundgänge aus – egal, ob sie mit Kindern oder ohne unterwegs sind.

Fillgraderstiege in Wien-Mariahilf

Immaterielles Kulturerbe

Neben dem historischen Zentrum ist auch das Schloss Schönbrunn mit seiner Parkanlage seit 1996 in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten zu finden. Zusätzlich zu diesen haptischen Objekten gibt es auch das immaterielle Kulturerbe, das Bräuche und mündlich überlieferte Traditionen beinhaltet. Auf dieser Liste finden sich zum Beispiel die Wiener Heurigenkultur, aber auch das Pflastererhandwerk und die Reitkunst der Spanischen Hofreitschule. Zu-Fuß-Gehen zählt leider (noch) nicht dazu 😉

Pflasterung in der Domgasse in der Wiener Innenstadt

Pflasterung in der Domgasse in der Wiener Innenstadt

Broschüre zum Weiterlesen

Wer sich intensiver mit dem Welterbe in Wien auseinandersetzen möchte, dem/der sei die Broschüre „Welterbe Wien. Magazin zum urbanen Diskurs“ ans Herz gelegt. Auf über 80 Seiten beschreibt das Magazin alles, was es über das Weltkulturerbe zu wissen gibt: Etwa, warum die Wiener Balltradition wieder aus der Liste gestrichen wurde, oder welcher Stadtteil Miamis auf der Liste der Weltkulturerbestätten zu finden ist. Sie können sich ein kostenloses Exemplar der Zeitschrift in der Mobilitätsagentur zu den Öffnungszeiten abholen (solange der Vorrat reicht).

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