Drei neue Schulstraßen gestartet
Mehr Sicherheit für die Kinder, weniger Eltern-Bringverkehr, Zufriedenheit bei Schule, Eltern und vor allem Kindern: das brachte die Schulstraße in der Vereinsgasse im 2. Bezirk. Das 30-minütige Fahrverbot vor Volksschulen ist eine erfolgreiche Maßnahme gegen das morgendliche Verkehrschaos. Seit 9. September 2019 gibt es in Wien drei weitere Schulstraßen. Die Schulstraßen sorgen für positive Reaktionen bei Kindern, Eltern und den Schulen.
Die drei neuen Schulstraßen befinden sich in der Gilgegasse, 9. Bezirk, in der Fuchsröhrenstraße, 11. Bezirk und in der Deckergasse, 12. Bezirk.
Birgit Hebein, Vizebürgermeisterin der Stadt Wien betont: „Da in den Schulstraßen keine Autos fahren, sind die Kinder sicherer. Sicherheit erlangen Kinder auch, wenn sie möglichst oft zu Fuß unterwegs sind – anfangs in Begleitung, später alleine. So können sie lernen, sich im Straßenraum richtig und sicher zu verhalten.“ Die Vizebürgermeisterin weiter: „Die Schulstraße ist eine der zahlreiche Maßnahmen, die wir für mehr Sicherheit auf dem Schulweg umsetzen. Wir erhalten viele positive Reaktionen von Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen.“
„Die Schulstraße ist eine Antwort auf das Verkehrschaos vor Schulen. Sie ist aber auch eine Antwort auf die zunehmende Bewegungsarmut der Kinder. Schon heute wird jedes 5. Kind mit dem Auto zur Schule gebracht. Das soll sich ändern: denn ein zu Fuß oder mit dem Rad erledigter Schulweg trägt stark zur Gesundheit der Kinder bei“, erklärt FußgängerInnen-Beauftragte und Initiatorin der Schulstraßen Petra Jens.
Test für Schulstraße am Nachmittag
Vor der Ganztagsvolksschule in der Fuchsröhrenstraße in Simmering wird ein temporäres Fahrverbot am Nachmittag getestet. Zusätzlich zur Schulstraße eine halbe Stunde in der Früh wird auch eine halbe Stunde vor Schulschluss, zwischen 15:30 und 16:00 Uhr, ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge gelten.
„Wir haben keinen richtigen Schulvorplatz, es ist sehr gefährlich, denn viele Eltern wollen die Kinder bis direkt vor das Schultor bringen und dann herrscht Verkehrschaos“, erklärt Alexandra Dostal, Direktorin der Rosa-Jochmann-Schule. Deshalb hat sie sich gemeinsam mit der Elternvertretung für die Verkehrsberuhigungsmaßnahme stark gemacht.
Bezirksvorsteher Paul Stadler freut sich über die Schulstraße in der Fuchsröhrenstraße. „Ich bin immer offen für Neues – insbesondere, wenn es zum Wohle der Kinder im Bezirk ist. Jetzt werden wir evaluieren, ob es den erwünschten Effekt bringt“.
Weitere Schulstraßen möglich
Der morgendliche Autoverkehr vor Schulen kann zu brenzligen Situationen führen. Die Stadt Wien setzt zahlreiche Maßnahmen, um die Schulwegsicherheit zu erhöhen. Die Schulstraße ist eine davon.
An Schultagen gilt 30 Minuten vor Schulbeginn ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge. Zusätzlich zu den Fahrverbot-Schildern, die auf die „Schulstraße“ aufmerksam machen, wird der Straßenabschnitt während des Fahrverbots abgesperrt. Ziel ist es, das Verkehrsaufkommen vor Schulen und den Eltern-Bringverkehr zu reduzieren. Positiver Nebeneffekt: Kinder kommen vermehrt mit dem Fahrrad, dem Roller oder zu Fuß zur Schule, was gut für ihre Konzentration und für die Gesundheit ist.
Wie wird eine Schule zur Schulstraße
Das Interesse bei Bezirken, Schulleitungen und Elternvereinen an Schulstraßen ist groß. Zahlreiche Anfragen zur Einrichtung einer Schulstraße sind bei der Stadt bereits eingegangen. Die Umsetzungsmöglichkeiten werden in jedem Fall einzeln geprüft. Interessierte Schul-, Eltern- oder BezirksvertreterInnen können sich an die Mobilitätsagentur Wien wenden.
Die wichtigsten Informationen und Kriterien für die Umsetzung einer “Schulstraße” haben wir hier für Sie zusammengefasst: Schulstraße