Ein Schüler geht mit einer Schlechtsehbrille. Maria Grundner, Expertin für Barrierefreiheit, fährt daneben mit dem Rollstuhl.

Ende Jänner stand die Wiener Planungswerkstatt ganz im Zeichen der Smart City Wien. Rund 200 Schülerinnen und Schüler von 10 bis 14 Jahren wurden von Planungsdirektor Thomas Madreiter zum Smart City Open Day – einer Veranstaltung der Urban Innovation Vienna – eingeladen. Durch Workshops und eine Mitmach-Ausstellung wurden Themenbereiche einer fortschrittlichen, effizienten und ökologischen Stadt erarbeitet. Beim Workshop „Barrierefrei mobil im öffentlichen Raum“ gab die Mobilitätsagentur einen Einblick in ihre Arbeit.

Was bedeuten „Barrierefreiheit“, „Mobilität und Verkehr“ und „öffentlicher Raum“? Wer nützt den öffentlichen Raum und wie muss er gestaltet sein? Mit diesen schwierigen Begrifflichkeiten setzten sich die Schülerinnen und Schüler auseinander. Die Größe eines Parkplatzes wurde mit einer Schnur in den Räumlichkeiten der Planungswerkstatt dargestellt und hatte – zum Erstaunen aller – zu wenig Platz. Schnell wurde erkannt, welche Verkehrsarten „smarter“ sind und wie sehr sich der öffentliche Raum durch verkehrsberuhigende Maßnahmen in den letzten Jahren verändert hat.

Veronika Gradnitzer sitzt mit mehreren Schülerinnen und Schülern in einem Raum. Eine Schnur ist teilweise am Boden ausgebreitet und wird von den Kindern gerhalten.

Workshop mit Veronika Gradnitzer © UIV / Christian Fürthner

Uns ist es ein Anliegen, dass Kinder selbstbewusst und sicher zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad die Stadt erkunden. Die Sensibilisierung der Kinder auf das Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Raum spielt dabei eine wesentliche Rolle“, sagt Veronika Gradnitzer, Mobilitätsmanagement.

Anschließend  hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Schlechtsehbrillen, Blindenstock und Rollstuhl den öffentlichen Raum vor der Wiener Planungswerkstatt zu erkunden. Maria Grundner, Expertin für Barrierefreiheit, erklärte vor Ort taktile Bodenleitsysteme, akustische Ampelanlagen und Gehsteigabsenkungen im Kreuzungsbereich. Wichtige Maßnahmen, die die Nutzbarkeit des öffentlichen Raums für alle erhöhen.

Maria Grundner erklärt an einer Ampel die Funktionweise einer akustischen Ampelanlage. Mehrere Schüler, darunter auch ein Junge, der einen Rollstuhl testet, hören ihr zu.

Maria Grundner, Expertin für Barrierefreiheit, erklärt akustische Ampelanlagen © UIV / Christian Fürthner

Die Kinder konnten durch das Ausprobieren von Schlechtsehbrillen, Blindenstock und Rollstuhl einen interessanten Perspektivwechsel erleben“, erzählt Maria Grundner.

Das abwechslungsreiche Programm machte den Teilnehmenden sichtlich Spaß. Verkehrs- und Mobilitätsbildung wurde so zum spannenden Erlebnis im Alltag.

Mobilitätsbildung für Schulkinder

Zu-Fuß-Gehen und Radfahren sind klimaschonend und machen Wien smart und lebenswert. Die Mobilitätsagentur Wien schafft daher Bewusstsein und Öffentlichkeit für sanfte Mobilität. Mit Die Stadt & Du hat die Mobilitätsagentur speziell für Volksschulkinder ein Programm entwickelt, das vermittelt, wie schön es ist, sich aktiv und sicher durch die Stadt zu bewegen. Ein weiteres Angebot für die erste Sekundarstufe ist bereits in Planung.

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