5 Dinge, die Sie über Aspern wissen müssen

Wer glaubt, dass Aspern nur die Smart City Seestadt – immerhin eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas – zu bieten hat, der irrt. In Aspern gibt es vieles zu entdecken, angefangen von einer langen Geschichte, über berühmte Persönlichkeiten bis hin zu wunderschöner Natur. Wir haben fünf spannende Infos über Aspern für Sie zusammengefasst.

Aspern liegt im Zentrum des 22. Wiener Gemeindebezirks, der Donaustadt. Mit seinen 2012,87 Hektar ist Aspern nach der Lobau die zweitgrößte Katastralgemeinde des Bezirks Donaustadt. Ein kleiner Teil von Aspern liegt sogar auf dem Gebiet des Bezirks Leopoldstadt.

1. Die Geschichte von Aspern

Aspern gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten Wiens. Die erste urkundliche Erwähnung war bereits im Jahr 1258 als Asparn. Während der Türkenbelagerungen in den Jahren 1529 und 1683 wurde das Dorf zerstört und später wieder aufgebaut. Um 1904/05 gehörte Aspern noch zum 21. Wiener Gemeindebezirk und war stark landwirtschaftlich geprägt. Seit 1938 gehört der Stadtteil zum 22. Bezirk, der damals noch Groß-Enzersdorf hieß, und schließlich 1954 in Donaustadt umbenannt wurde.

2. Die Schlacht bei Aspern

Am 21. und 22. Mai 1809 fand im fünften Koalitionskrieg, oder auch Österreichisch-Französische Krieg von 1809 genannt, die Schlacht bei den Orten Aspern und Essling (damals noch Eßling) statt. Den österreichischen Truppen unter Oberbefehlshaber Erzherzog Karl gelang die erste bedeutende Niederlage Napoléon Bonapartes auf dem Schlachtfeld. Die österreichischen Truppen mussten in dieser Schlacht einen Verlust von über 23.000 Mann hinnehmen, die Franzosen sogar 27.000 Mann. Für die Gefallenen wurde im Jahr 1858 der Löwe von Aspern auf dem heutigen Asperner Heldenplatz errichtet.

Löwe von Aspern (C) Mobilitätsagentur/Christian Fürthner

Am 5. und 6. Juli 1809 kam es erneut zu einer Schlacht zwischen den zwei Parteien, diesmal in Wagram bei Wien. Napoléon gelang es dabei die österreichischen Truppen zu besiegen und zwang sie zum Frieden.

3. Norwegen in Aspern

Norwegen und Aspern scheinen auf den ersten Blick nicht so viel gemeinsam zu haben. Trotzdem denkt man, wenn man durch Aspern spaziert manchmal kurz, man sei in Skandinavien – denn wenn man die Straßenschilder liest, kommt einem etwas Norwegisch vor. Stavangergasse, Trondheimgasse, Osloplatz, … Keine Angst, Sie sind immer noch in der Donaustadt, im sogenannte Norwegerviertel, einem Grätzl, in dem die Straßen nach norwegischen Personen oder Orten benannt sind. Grund dafür soll die Erinnerung daran sein, dass Norwegen nach dem zweiten Weltkrieg das hungernde Wien mit Lebensmittelpaketen versorgt hat. Eine besonders schöner Ort im Norwegerviertel von Aspern ist der Trygve-Lie-Park. Dieser befindet sich gleich neben dem Friedhof Aspern. Der Park wurde dem damaligen norwegischem Politiker Trygve Halvdan Lie gewidmet, der 1946 der erste offiziell ernannte Generalsekretär der Vereinigten Nationen wurde. Im Park wurde auch ein Gedenkstein zu seinen Ehren errichtet.

In Wien gibt es, neben dem Norwegerviertel, noch einige andere „Themenviertel“. Die bekanntesten sind das Nibelungenviertel (15. Bezirk), das Aliiertenviertel (2. Bezirk), das Widerstandsviertel (21. Bezirk), das Jazzviertel (22. Bezirk) und auch das Fußballerviertel (22. Bezirk).

4. Der Weltfußball kommt aus Aspern

Dass es in Wien ein Fußballerviertel gibt ist bestimmt kein Zufall. Wien hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten: von den zwei Topclubs SK Rapid Wien und FK Austria Wien, über Wiener Topspieler wie Marko Arnautović, der übrigens aus dem Nachbarbezirk Floridsdorf stammt, bis hin zu David Alaba, der  – dreimal dürfen Sie raten – richtig, aus Aspern kommt. Der Weltstar startete seine Karriere beim SV Aspern, ihm gelang der Durchbruch beim FC Bayern München und spielt seit 2021 für den spanischen Fußballclub Real Madrid.

Graffiti von David Alaba in Aspern (C) Mobilitätsagentur/Christian Fürthner

Auch bei den Frauen gibt es in der Fußballwelt eine erwähnenswerte Person aus Aspern: Virginia „Gini“ Kirchberger. Auch sie startete ihre Karriere beim SV Aspern, mischte dort anfangs unter den Buben mit – wahrscheinlich mit Herrn Alaba –  und verdankte, wie auch ihr Teamkollege, ihren Durchbruch dem FC Bayern München. Seit 2010 spielt sie für Österreich in der Nationalmannschaft.

5. Die schöne Natur von Aspern

Aspern grenzt im Süden an die Lobau. Dort befindet sich der Nationalpark Donau-Auen, welcher für die Menschen ein einzigartiges Naherholungsgebiet darstellt. Ein kleiner Teil dieses Nationalparks befindet sich in Aspern. Einer der beliebtesten Naherholungsplätze dort ist die sogenannte Dechantlacke, das Gewässer, wo sich ganz Wien zum Nacktbaden trifft. Die Menschen fühlen sich der Natur dort so nahe, dass sie auf die „natürlichste“ Art und Weise den Ort genießen. Einer der wenigsten Orte Wiens, an dem man komisch angeschaut wird, wenn man Kleidung trägt.

Es empfiehlt sich jedoch die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres zum Baden zu nutzen, denn je wärmer es wird, desto mehr Badefreund*innen kommen zu Besuch und so steigt die Gefahr, dass das Wasser der Dechantlacke kippt. Das (Um-)Kippen von Gewässern bedeutet eine plötzliche Zustandsänderung durch Sauerstoffmangel. Dadurch kann es zu einer einseitigen Überhandnahme von vor allem Blaualgen und anderen Bakterien kommen, wodurch viele Besiedler des Wassers, zum Beispiel Fische, sterben können.

Dechantlacke (C) kinderinfowien wienXtra/Brigitte Vogt

Die Natur hat in Aspern auch die Straßen erobert. Gleich neben dem Norwegerviertel gibt es noch das Blumenviertel. Dort gibt es Straßennamen, die an die Natur erinnern, wie zum Beispiel die Wolfsmilchsgasse, aber auch blumige Straßennamen wie die Trollblumengasse, Immergrüngasse und die Strohblumengasse.

 

Wie Sie sehen, gibt es in Aspern einiges zu entdecken. Sie kennen noch weitere, zu Unrecht unbekannte Orte in Aspern? Teilen Sie Ihr Wissen mit uns – einfach als Kommentar zu diesem Artikel.

2 Kommentare

Werner Weinhofer sagte am 13.11.2021, 16:47:
So eine Aktion wie LiDo war für unsere Bezirke schon lange fällig. Wanderwege oder auch Verbesserungsvorschläge. Bin schon neugierig wie es funktioniert.
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Die Natur sagte am 19.07.2022, 14:04:
Schade, dass der Mensch überall hin gehen muss. Laßt die Natur in Ruhe ohne Mensch. Die Wildtiere brauchen keine Wanderwege wo Massen hinlatschen und den Müll zurück lassen. Genauso wenig braucht es Radfahrer die alles zerstören. Die Dechantlacke braucht auch keine nackten Körper. Überall muss der dumme Homo rein. Es ist zu kotzen.
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