Komm, wir gehen Zeit sparen

Für kurze Strecken im Stadtgebiet ist Zu-Fuß-Gehen oft das schnellste Fortbewegungsmittel. Denn so kommt man ohne Parkplatzsuche oder Stau entspannt ins Büro, nach Hause oder zum nächsten Termin. Montagabend, 18:00 Uhr. Ich stehe am Schottentor, es ist schon dunkel, auch kalt wird mir langsam und … ich warte. „Auf der Linie 1 kommt es aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens zu längeren Wartezeiten. Wir sind bemüht die regelmäßigen Intervalle wieder herzustellen“, schallt die gewohnte Durchsage zur Stoßzeit aus den Lautsprechern. Beinahe täglich höre ich sie, wenn viele von der Arbeit nach Hause fahren, in ihr Auto steigen und im Stau stecken. Oder, wie ich, auf die Straßenbahn warten. Mein Ziel habe ich dennoch pünktlich erreicht. Wie mir das gelungen ist? Ich bin zu Fuß gegangen. Nicht nur in der Stoßzeit sind die Beine häufig das schnellste Verkehrsmittel.

Zu Fuß geht’s oft schneller als mit dem Auto

So titelte Ende Juli die deutsche Bild Zeitung. Eine Reporterin und ein Reporter machten den Test, er fuhr mit dem Auto, sie ging zu Fuß durch Berlin. Schon nach 100 Metern war klar, er würde sie nicht mehr einholen. Tatsächlich hat sie zu Fuß das gemeinsame Ziel schneller erreicht.
Auch in Wien lässt sich durchs Zu-Fuß-Gehen einiges an Zeit sparen.
Ein kleines Beispiel: Für die Strecke von der Urania zum Stephansplatz braucht man zu Fuß etwa neun Minuten. Mit Straßen- und U-Bahn sind es laut Wiener Linien 18 Minuten, wobei davon zehn Minuten auf Fußwege zu und zwischen den Stationen entfallen. Wartezeiten keine mitgerechnet. Mit dem Auto, bei freier Fahrt, dauert es von A nach B elf Minuten. Parkplatz hat man dann allerdings noch keinen.

Stadt der kurzen Wege

Häufig überschätzen wir die Länge der Strecken und die Zeit, die wir dafür brauchen. Recherchieren und ausprobieren zahlt sich auf alle Fälle aus. Wussten Sie, dass es in Wien über 686 gewidmete Durchgänge gibt, die nur von Fußgängerinnen und Fußgängern genutzt werden können? Durch Innenhöfe, Stiegenhäuser und enge Gässchen kann man bequem eine Abkürzung nehmen.

Mehr Lebensqualität

Montagabend habe ich vom Schottentor zum Museumsquartier zwölf Minuten gebraucht. Ein paar Menschen in Abendkleidern und Anzügen warteten vor dem Burgtheater auf den Beginn der Vorstellung, eine Gruppe italienischer Touristen fotografierte das beleuchtete Heldentor und zwischen Natur- und Kunsthistorischem Museum habe ich zufällig einen Freund getroffen. Ich war pünktlich am Ziel, aber vor allem entspannt und fröhlich. Denn Zu-Fuß-Gehen spart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Aber das ist eine andere Geschichte.

Durchgänge und Fußwege finden Sie in der Wiener Fußwegekarte.
Schnelle, aber auch gemütliche Routen durch Parks und vorbei an Sehenswürdigkeiten liefert die Wien zu Fuß App.

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