Salzburg hat einen Masterplan fürs Zu-Fuß-Gehen

Seit dem Frühjahr gibt es erstmalig eine bundesweite Förderung für Infrastruktur, die das Zu-Fuß-Gehen begünstigt. Erster Schritt für Gemeinden, um die Förderung zu erhalten ist, einen Masterplan vorzulegen. Die Stadt Salzburg geht mit gutem Beispiel voran. In Wien sind die einzelnen Bezirke eingeladen, Masterpläne zu erstellen um sich somit Projekte vom Bund fördern lassen zu können.

Erster Masterplan Gehen der Stadt Salzburg

Mitte Oktober 2021 präsentierten Verkehrslandesrat Stefan Schnöll und Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Unterkofler den neuen Masterplan Gehen der Stadt Salzburg. Es ist der erste umfassende Masterplan einer Landeshauptstadt für das Zu-Fuß-Gehen. Politik und Verwaltung haben sich in einem mehrere Monate dauernden Prozess mit dem Fußwegenetz ihrer Stadt beschäftigt. Herausgekommen ist ein Masterplan mit sieben Handlungsfeldern und 37 konkreten Maßnahmen. Die Handlungsfelder umfassen Altstadt und Außenbezirke, Schulwegsicherheit und Barrierefreiheit, eine Mindestbreite bei Gehsteigen wird eingeführt und künftig sollen eigene Kampagnen zum Gehen motivieren.

Vom Stadtzentrum bis zur Peripherie

Salzburg ist bekannt für seine von Gästen aus der ganzen Welt hoch frequentierte Innenstadt. Der Masterplan Gehen versucht, sowohl den Ansprüchen der Altstadt, als auch jenen der Peripherie gerecht zu werden. So sollen auch in weiter außen gelegenen Bezirken öffentliche Räume und Stadtteilzentren aufgewertet werden. Einziger Wermutstropfen: eine konkrete Budgetierung für die genannten Vorhaben steht noch aus.

Von Infrastruktur zu neuer Mobilitätskultur

Künftig gilt in der Stadt Salzburg eine Mindestgehsteigbreite von zwei Metern, was auch sukzessive umgesetzt wird (in Wien gelten zwei Meter bereits als Mindest-Standard). Haltestellenbereichen und Schulvorplätzen wird besondere Aufmerksamkeit zuteil. Neben größeren Bauvorhaben, wie einer Begegnungszone zwischen Neutor und Museumsplatz, sollen auch „weichere“ Maßnahmen wie Schulstraßen und Kampagnen den Weg zu einer gesunden und umweltfreundlichen Mobilitätswende ebnen.

Ein Masterplan Gehen für Wiener Bezirke

Von der neuen klimaaktiv mobil Förderung für Fußverkehrs-Infrastruktur des Bundes können auch Wiener Bezirke profitieren. Voraussetzung für die Bundesförderung ist ein Masterplan Gehen auf Gemeindeebene bzw. in Wien auf Bezirksebene. Für Wiens Bezirke macht es daher durchaus Sinn, sich mit dem eigenen Fußwegenetz zu befassen und einen Masterplan zu erstellen – und mithilfe des Masterplans einerseits Bundesförderungen zu erhalten und andererseits die Situation zum Zu-Fuß-Gehen und damit die Lebensqualität der Menschen in den Bezirken zu verbessern.
Unterstützung bei Beratung, Einreichung und Förderabwicklung erhalten Bezirke dabei von den Fachdienststellen (MA18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung und MA28 – Straßenverwaltung und Straßenbau) sowie von der Mobilitätsagentur Wien.

 

Weiterführende Informationen zur Förderung

Factsheet: Kurzzusammenfassung der Förderung und wichtigste Infos für Wiener Bezirke (PDF)

Leitfaden – klimaaktiv mobil Förderung für Fußverkehrs-Infrastruktur

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert